Energieerzeugung auf Agrarflächen: Windkraft, Photovoltaik und mehr
Das Thema Umweltschutz gewinnt zunehmend an Relevanz. Die Landwirtschaft und insbesondere Agrarflächen bieten zahlreiche Potenziale, um dem Klimawandel entgegenzuwirken, denn nahezu die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. Was für die Energieerzeugung auf Agrarflächen spricht und welche Möglichkeiten bestehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Die Bedeutung der Energieerzeugung auf Agrarflächen
Aufgrund der Größe sind Felder und Wiesen die idealen Standorte für nachhaltige Energieerzeugung. Aktuell werden etwa 60 Gigawatt durch Photovoltaik auf Agrarflächen gewonnen – laut Experten kann dieser Wert durch die Installation weiterer Anlagen auf zusätzliche 200 Gigawatt steigen. Innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahrzehnte besteht auf diese Weise die Chance, dass sich Deutschland mithilfe erneuerbarer Energien selbst versorgt. Damit würde die Landwirtschaft unmittelbar zur Energiewende beitragen.
Windkraftanlagen als ideale Lösung
Ob als riesiger Windpark oder in kleinerem Umfang: Windkraftanlagen leisten in sämtlichen Größen und Kapazitäten einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung. Die Anlagen erzeugen elektrischen Strom aus der kinetischen Energie des Windes. Als Landwirt nutzen Sie so Ihre Flächen, ohne die landwirtschaftliche Produktion einzuschränken. Verpachten Sie die Agrarfläche an Energieunternehmen, können Sie gegebenenfalls auch vom Erlös profitieren. Hierbei ist es wichtig, dass Sie auf die vertraglichen Details achten. Es gilt nicht nur, zukünftige Pachtzahlungen abzusichern, sondern auch im Falle eines Rückbaus nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben.
Photovoltaik: Energie aus Sonnenstrahlen
Mit Photovoltaikanlagen generieren Sie Strom aus Sonnenstrahlen, indem Sie Solarzellen auf Ihren Gebäuden oder Freiflächen installieren. Viele Landwirte fürchten jedoch die Wahl zwischen Energieerzeugung und Nahrungsmittelproduktion. Diese Sorge ist größtenteils unberechtigt, da inzwischen vielfältige Lösungen für eine Kombination aus beidem angeboten werden – beispielsweise können spezielle Photovoltaik-Montagesysteme über Ihren fruchtbaren Ackerflächen installiert werden. Hier spricht man auch von der sogenannten Agri-Photovoltaik (Agri-PV).
Interessant ist auch die Kombination aus der Wiedervernässung von Moorböden und der Nutzung von Photovoltaik. Gerade im der Diskussion um den Klimawandel gewinnt diese Art der Flächennutzung an Bedeutung. In diesem Zusammenhang müssen Sie aber auch wichtige Punkte beachten. So ist es für die Wirtschaftlichkeit entscheidend, wo sich der nächste Einspeisepunkt für den erzeugten Strom befindet. Auch die Bestimmungen des Regionalen-Raumordnungsprogramms (RROP) müssen Sie beachten.
Energiegewinnung aus Biogas und Biomasse
Bei der Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse unterscheidet man zwei Arten:
Die Verwertung von Wirtschaftsdünger (Gülle) und pflanzlichen Reststoffen wie Futterreste, Mais und der Grünschnitt vom Grünland ist meistens den großen, gewerblichen Biogasanlagen vorbehalten. Hier spricht man von Investitionen im Bereich von mehreren Millionen Euro. Außerdem lohnt sich diese Art der Energieerzeugung nur, wenn ein entsprechender Tierbestand und die dazugehörige Fläche vorhanden ist.
Sollten Sie einen Resthof besitzen, bietet dieser in der Regel genügend Platz, um eine Feststoffheizung oder Ähnliches einzubauen. Auch hier gibt es mittlerweile eine große Auswahl an möglicher Technik.
Nutzen Sie die Synergie von Landwirtschaft und erneuerbarer Energieerzeugung
Die Landwirtschaft und die Erzeugung von erneuerbaren Energien können problemlos Hand in Hand gehen. Da sich der Flächenbedarf pro Megawatt installierter Leistung dank fortschrittlicher Modultechnik zunehmend verringert, schränken Sie Ihre landwirtschaftliche Produktion in Zukunft noch weniger ein. Insbesondere Agri-Photovoltaik ermöglicht eine Doppelnutzung Ihrer Agrarflächen. Die generierte Wärme oder den erzeugten Strom setzen Sie entweder für Ihren Eigenbedarf ein oder erzielen lukrative Gewinne durch die Einspeisung in das öffentliche Stromnetz.
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